Ameisen in Haus und Wohnung

Ameisen in Haus und Wohnung

Wenn es draußen wärmer wird werden sie häufig zum Problem in Häusern und Wohnungen: Ameisen. Diese können nicht nur sehr lästig werden, manche Arten richten sogar Schäden an der Bausubstanz an. Spätestens wenn aus vereinzelten Tieren ganze Ameisenstraßen werden gibt es Handlungsbedarf. Damit es erst gar nicht so weit kommt, sollten bereits beim Entdecken der ersten Krabbler Maßnahmen ergriffen werden. In diesem Ratgeber erläutern wir die Ursachen und geben am Ende einige Tipps wie erfolgreich mit dem Problem umgegangen werden kann.

Was ist die Ursache für Ameisen in Haus oder in der Wohnung?

Ameisen (Formicidae) bilden große Gruppen, die in sogenannten Staaten organisiert sind. Innerhalb dieser Ameisenstaaten herrscht ein strenges Gesetz der Arbeitsteilung. Dieses vorgehen ähnelt sehr dem der Bienen und ist für die Insekten äußerst effizient. Auch wenn diese Arbeitsweise der Ameisen eine gewisse Faszination ausüben kann, macht es den Kampf gegen die Mitbewohner nicht unbedingt leichter.

Es gibt jedoch Hoffnung: Marschieren Ameisen in ganzen Horden durch die Wohnung, liegt in den meisten Fällen eine nicht ganz freiwillige Einladung der Bewohner vor. Wer jetzt zu chemischen Insektiziden greift, schadet nicht nur der Umwelt sondern unterschätzt womöglich ebenso die gut organisierten Tiere. Aus diesem Grund sollten zuerst Ursachen abgestellt werden. Anschließend können die Tiere häufig erfolgreich mit natürlichen Mitteln vertrieben werden.

Dadurch werden Ameisen angelockt

Bereits die kleinsten Spalten und Risse reichen aus um Ameisen eine Tür in Haus oder Wohnung zu öffnen. Gleiches gilt auch für undichte Stellen an Fenstern oder Türen. Dabei kommen die kleinen Krabbler nicht um uns zu ärgern, sondern sind in der Regel auf der Suche nach Nahrung.

Ganz oben auf dem Speiseplan, stehen dabei süße Lebensmittel wie Honig, Zucker oder Marmelade. Aber auch andere Lebensmittel die offen gelagert werden oder langes herumstehes und gebrauchtes Geschirr, können Ameisen fast magisch anziehen. Ebenso sind Futtertröge von Haustieren oder Essensreste auf dem Boden, ein Festmahl, das sich Ameisen nicht entgehen lassen.

Mit ihrem ausgeprägten Geruchssinn nehmen Ameisen die Leckerbissen selbst aus weiter Entfernung wahr. Einzelne Exemplare wagen sich dann – quasi als Kundschafter – hervor. Mit körpereigenen Duftstoffen markieren sie dabei die zurückgelegte Strecke und zeigen auf diese Weise ihren Artgenossen den Weg. Ehe man sich versieht entsteht so eine ganze Ameisenstraße, die sich zielgerichtet auf Küche und Vorratskammer zubewegt.

Wo und wann kommen Ameisen in das Haus?

Ihre Nester haben Ameisen in der Regel außerhalb des Hauses. Man findet sie unter Platten, Steinen, in geschädigtem Holz oder in Wandrissen. Nur wenige Arten bauen die imposanten Ameisenhaufen, die wir von der Waldameise kennen. Diese sind selten und streng geschützt, denn Ameisen erfüllen auch wichtige Aufgaben in unserem Ökosystem.

Kommen Ameisen ins Haus geschieht dies aus dem Grund, dass sie in ihrem natürlichen Lebensraum nicht ausreichend Nahrung vorfinden. Dies ist besonders im Frühjahr und im Sommer der Fall wenn sich die Vorräte der Kolonie dem Ende neigen. Auch wenn diesbezüglich oft Angst entsteht: Ihre Nester legen die Insekten nicht im inneren unserer Räumlichkeiten an.

Häufig passiert es auch, dass einzelne Tiere durch die Hausbewohner eingeschleppt werden. Nach Wanderungen in der Natur verirren sie sich in Kleidung, Rucksack oder leeren Verpackungen von Lebensmitteln. Ebenso sind Blumenkübel die im Herbst nach drinnen gestellt werden ein beliebtes Transportmittel.

Fliegende Ameisen im Haus

Es geschieht zwar selten, kann aber trotzdem durchaus vorkommen: Fliegende Ameisen in den Innenräumen. Hierbei handelt es sich nicht um eine eigene Art, es sind lediglich geschlechtsreife Weibchen und Männchen auf Partnersuche. Die geflügelte Ameise kommt vor allem von Mai bis in den Hochsommer hinein vor. Auch sie werden von den üblichen Nahrungsquellen angezogen, ebenso können Lichtquellen wie Magnete wirken.

Richten die Ameisen Schaden an?

Generell richten Ameisen keinen Schaden an und sind auch für den Menschen nicht gefährlich, in welcher Form auch immer. Sie können vielmehr als eine geheime Weltmacht bezeichnet werden, die überall in der Natur vorkommt. So auch in Garten, Haus und Wohnung, wo sie durchaus lästig werden können.

Ameisen sind vielmehr nützliche Tiere die auf vielfältige Art und Weise zu einem funktionierenden Ökosystem beitragen. So lockern sie zum Beispiel durch ihre Gangsysteme den Boden auf und helfen damit den Pflanzen bei ihrem Wurzelwachstum. Davon profitieren auch die Blumen in unseren Gärten.

Trotzdem gibt es auch Ameisenarten, die durchaus Schaden anrichten können. Hierzu zählt zum Beispiel die ca. 1,5 bis 2,5 mm große Pharaoameise. Sie kann Salmonellen und Streptokokken übertragen und stellt damit ein Risiko für die Gesundheit dar.

Die Rossameise wiederum kann bis zu 2 cm groß werden und ist holzzerstörend. Befinden sich Holzmöbel in der Wohnung sollte schnell gehandelt werden. Bei Holzdielen im Boden oder Decke ist besondere Eile geboten. Diese Ameisenart baut dabei ihre Nester in Hohlräume im Holz. Mitunter können sogar tragende Bauteile so stark befallen sein, dass die Statik leidet. Im Zweifel muss hier ein Fachmann für die Schädlingsbekämpfung hinzugezogen werden. Feuchtes Mauerwerk begünstigt die Ausbreitung dabei zusätzlich und die Tiere können darüber auch bis in die oberen Etagen des Gebäudes vordringen.

Wie werde ich Ameisen los?

Ameisen können mit stark duften Substanzen und Hausmitteln vertrieben werden.

Der beste Schutz ist allerdings die Vorbeugung:

  • Verschließen von Fugen und Spalten in Haus und Wohnung
  • Essensreste umgehend beseitigen, Krümel sofort aufsaugen oder fegen
  • Fressnäpfe für Tiere nur bei Bedarf aufstellen
  • Vorräte in Behältern mit Gummidichtung am Deckel lagern
  • Abfälle in gut verschließenden Behältern entfernen

Sofort handeln und nicht erst abwarten, diese Hausmittel vertreiben Ameisen:

  • Anbringen von klebenden Barrieren
  • Auslegen von stark duftenden Kräutern wie Lavendel, Wacholder oder Farnkraut
  • Zimtpulver und Essig
  • Zitronenschalen
  • Backpulver mit Zucker vermischt

Natron gegen Ameisen

Natron ist eines der wirksamsten Mittel gegen Ameisen und für die meisten anderen Tiere dabei unbedenklich. Allerdings werden Ameisen das Natron von allein nicht aufnehmen. Aus diesem Grund sollte es mit einem süßen Köder versehen werden um die Wirksamkeit zu erhöhen. Anschließend wird es auf die Wege der Insekten und in ihre Nester gestreut.

Natron wirkt auf den Säure-Base-Haushalt der Ameisen wodurch sie sterben. Wird das Natron mit Wasser gemischt, gelangt es auch in die letzten Rückzugsorte der Tiere.

Ameisen in der Wohnung, ist der Vermieter verantwortlich?

Wer als Mieter in einem Haus oder in einer Wohnung lebt, für den stellt sich vielleicht die Frage, ob der Vermieter für die Ameisenbeseitigung zuständig ist. Hier stellt sich nicht nur die Schuldfrage, sondern es geht auch um die Verhältnismäßigkeit. Tragen Ameisen schlecht verschlossenen Vorräte aus der Wohnung oder erfreuen sich an herumliegenden Müll, ist der Vermieter weder Schuld, noch wird er für die Beseitigung aufkommen. Handelt es sich jedoch um einen Befall mit der die Bausubstanz schädigenden Rossameise ist besteht dringender Handlungsbedarf. In der Regel liegen hier jedoch bauliche Mängel vor, so dass dem Mieter keine Kosten drohen. Auf jeden Fall sollte der Vermieter in diesem Fall umgehend informiert werden. Besteht das Problem dauerhaft können auch Mietminderung und Schadensersatz in Frage kommen. Da dieser Artikel keine Rechtsberatung durch uns darstellt, muss in diesen Fällen jedoch unbedingt vorab ein Anwalt konsultiert werd

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