Haarverlust bedeutet einen hohen Leidensdruck bei den Betroffenen. Dabei handelt es sich entgegen der öffentlichen Wahrnehmung keineswegs um ein rein männliches Problem. Viele Frauen leiden ebenso unter dünner werdendem Haar und dessen Ausfall. Es muss allerdings nicht immer die gefürchtete androgenetische Alopezie, der sogenannte erblich bedingte Haarausfall, sein. In diesem Gastbeitrag von Haar-Retterin.de geht es um mögliche Ursachen von Haarausfall bei Frauen.
Inhaltsverzeichnis
Haarausfall bei Frauen
Im Laufe ihres Lebens sind etwa 20 Prozent aller Frauen mindestens einmal von Haarausfall betroffen. Das verwundert insofern nicht, da Frauen in besonderen Lebensumständen eher zum Verlust der Haare neigen. Dies gilt zum Beispiel für hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft aber auch in den Wechseljahren. Zusätzlich fördert die moderne Lebensweise das Problem in unterschiedlicher Art und Weise. Von Alopezie, dem medizinischen Begriff für Haarausfall, spricht man übrigens wenn mehr als 100 Haare am Tag ausfallen. Alles bis zu dieser Zahl gilt als normal und lässt sich auf den Wachstumszyklus der Haare zurückführen.
DHT verursacht Haarausfall
DHT steht für Dihydrotestosteron. Dieses wird durch ein Enzym (5-Alpha-Reduktase) aus Testosteron gebildet und kommt auch im weiblichen Körper vor. Den Haarverlust verursacht DHT bei Frauen in den Regel mit beginn der Wechseljahre. Dies liegt daran, dass nun der Östrogenspiegel zu sinken beginnt. Fehlt der natürliche Gegenspieler, kann das Androgen auf die Haarwurzeln wirken. Vor allem beginnt sich der Wachstumszyklus der Haare immer mehr zu verkürzen.
Normalerweise wächst ein Haar über mehrere Jahre bis es nach einer ca. zweiwöchigen Ruhephase ausfällt. DHT wirkt so lange auf empfindlichen Follikel, bis diese praktisch kein Haar mehr hervorbringen. Dieser Prozess lässt sich mit chemischen Mitteln zwar verzögern und manchmal auch stoppen, sind die Haarwurzeln jedoch dauerhaft geschädigt, ist dieser Zustand irreversibel.
Zur Behandlung werden oft chemische DHT-Blocker verschrieben. Diese können den Haarverlust zwar effektiv eindämmen, müssen jedoch dauerhaft ein Leben lang eingenommen werden. Ein weiterer Nachteil ist, dass entsprechende Medikamente mit teils heftigen Nebenwirkungen daherkommen. Die Wirkung von natürlichen DHT hemmenden pflanzlichen Extrakten wie zum Beispiel der Sägepalme oder von Bockshornklee ist zwar teils wissenschaftlich nachgewiesen, jedoch trotzdem umstritten. In vielen Fällen eine Haartransplantation die beste Möglichkeit dieser Art von Haarausfall langfristig zu begegnen.
Haarverlust durch Vitaminmangel
Manchmal lassen sich Beschwerden auf die Ernährung in der heutigen Zeit zurückführen. Generell ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung, die unseren Körper mit allen wichtigen Vitaminen Mineralien und Spurenelementen versorgt wichtig für unsere Gesundheit. So ist es nicht verwunderlich, dass auch die Haare für ein kräftiges Wachstum gut versorgt sein wollen. Mangelerscheinungen verschiedenster Art treten häufig zuerst an Haaren, Haut und Nägeln auf. Auf diese Weise stellt der Körper sicher, dass knappe Ressourcen zuerst für wichtigere Funktionen verwendet werden.
Eine ausreichende Versorgung mit folgenden Vitaminen ist für das Haarwachstum unerlässlich:
- Vitamin A
- Vitamine der B-Gruppe (unter anderem Biotin und Folsäure)
- Vitamin C
- Vitamin D
- Vitamin E
Gerade Vitamin D sorgt für einen reibungslosen Verlauf des Wachstumszyklus. Es sind jedoch bei weitem nicht alle Vitamine direkt am Haaraufbau beteiligt. So sorgt zum Beispiel Vitamin A für eine ausreichende Bildung von roten Blutkörperchen. Diese sind wiederum für den Nährstofftransport zu den Haarfollikeln äußerst wichtig.
Ob der Haarausfall durch einen Mangel an Vitaminen ausgelöst wird, kann der Allgemeinmediziner anhand eines Blutbildes feststellen. Häufig kann das Problem anschließend mit einer Umstellung der Ernährung gelöst werden. Fällt dies auf Grund der Gestaltung des Alltages schwer, gibt es verschiedene Nahrungsergänzungsmittel die Abhilfe schaffen können. Hier kann zum einen ein bestimmter Mangel gezielt behoben werden. Zum anderen gibt es auch Präparate, die speziell für das Wachstum der Haare entwickelt wurden und alle hierfür erforderlichen Stoffe enthalten.
Haarausfall durch eine Schwangerschaft?
Viele Frauen beobachten einen verstärkten Haarausfall während oder nach der Schwangerschaft. Wichtig zu wissen ist: Die Schwangerschaft selbst löst den Verlust der Haare nicht aus. Vielmehr sind es andere Begleiterscheinungen, die zu einem erhöhten Risiko beitragen.
Der Bedarf an Nährstoffen steigt gerade in den ersten Schwangerschaftswochen deutlich an. Viele Frauen merken dies direkt an einem gesteigerten Hungergefühl. Es geht dem Körper dabei jedoch mehr um Mikronährstoffe in Form von Mineralien und Vitaminen als um eine erhöhte Kalorienzufuhr. So wird für die Ausbildung der Plazenta zum Beispiel viel Eisen benötigt. Eisenmangel gilt unter Mediziner als eine häufige Ursache für Alopezie. Doch auch der Bedarf anderer Nährstoffe steigt deutlich, schließlich will das Kind im Mutterleib stets mitversorgt sein.
Wird ein verstärkter Haarausfall nach der Schwangerschaft bemerkt ist dieser häufig hormonell bedingt. Während der Schwangerschaft steigt der Östrogenspiegel stark an. Dies führt (wenn ausreichend Nährstoffe vorhanden sind) zu schönen und kräftigen Haaren. Wenn nach der Schwangerschaft der Hormonhaushalt wieder sein ursprüngliches Niveau annimmt, entsteht so oft der Eindruck von Haarausfall. Dieser verschwindet jedoch in der Regel von selbst wenn alles wieder im Gleichgewicht ist und braucht nicht gezielt behandelt zu werden. Wird das Kind gestillt, kann sich dieser Effekt unter Umständen etwas verzögern.
Haarausfall durch falsche Pflege
Eine falsche Pflege der Haare kann durchaus zum Verlust dergleichen führen. Aggressive Shampoos und Stylingprodukte stehen hier im Fokus der Aufmerksamkeit. Diese reizen nicht selten die Kopfhaut und führen so zu vielen Problemen. Eine gesunde Kopfhaut ist nicht nur Voraussetzung für eine volle Mähne. Es kann ebenso zu Schuppen, Entzündungen mit Juckreiz und verstopften Poren kommen. Fettige oder trockene Haare sind ein weiteres Symptom falscher Pflege.
Hier gilt in jedem Fall weniger ist mehr. Die Haare brauchen nicht jeden Tag mit Shampoo gewaschen zu werden. Glanz-Shampoos enthalten neben aggressiven Tensiden häufig auch Silikone und Parabene die sich wie ein Film um die Haare legen. Dies sieht anfangs zwar toll aus, führt langfristig jedoch zu Problemen. Den Haaren wird auf diese Weise schließlich die Möglichkeit genommen Nährstoffe aufzunehmen.
Wer direkt auf ein mildes, naturkosmetisches Shampoo zurückgreift, tut nicht nur seiner Kopfhaut etwas Gutes sondern hat langfristig auch die schöneren Haare.
Was ist eigentlich Traktionsalopezie?
Traktion steht für “Zug” oder “Zugkraft”. Bezeichnet wird mit dem Begriff ein Haarausfall der durch verschiedene Frisuren begünstigt wird. Ein zu fest gebundener Zopf oder Dutt führen zum Beispiel zu dieser Art des Haarverlustes. Ebenso kann starkes und kräftiges kämmen falsch durchgeführt die Haarwurzeln beanspruchen. Ist dies regelmäßiger Bestandteil der Haarpflege oder gehören diese Frisuren zum Alltag können Haare kurz- oder langfristig ausfallen.
Fazit
Die Ursachen für Haarausfall bei Frauen sind nicht unbedingt sofort ersichtlich. Ein Gang zum Arzt verschafft aber durchaus Klarheit und die richtige Behandlung kann so in die Wege geleitet werden. Darüber hinaus kann der Arzt ernste Erkrankungen, die für den Haarverlust verantwortlich sein könnten zuverlässig ausschließen. Tritt der Haarausfall plötzlich auf, verfallen viele Frauen schnell in Panik. Verständlich, gelten die Haare schließlich als Symbol für Weiblichkeit und Attraktivität. Doch gerade solche Formen sind in der Regel nicht Dauerhaft und andere wiederum können gut durch eine Änderung der Gewohnheiten im Alltag abgestellt werden.
Bildquelle: pixabay.com – Gabriela Kania(c)
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